Sonntag, 28. September 2014

Ein Labrador ist in Spanien nicht immer ein Hund

Im Spanischen ist mir letztens das Wort Labrador in die Ohren gekommen. Gemeint war aber nicht ein Hund und auch nicht eine Halbinsel im fernen Nordamerika, nein, gemeint war ein Landmann oder Bauer. Wieder eine Vokabel gelernt.

Neulich wollte ein Spanier von mir wissen, was das für eine Hunderasse wäre. Allerdings fragte er nicht direkt danach, sondern fragte, ob es diese Rasse wäre. Nach drei Mal nachfragen hatte ich es endlich verstanden, was er mit elf meinte. Er redete nämlich ständig von ONCE. Aber das heißt zwar auch elf, ist aber auch der Name für die spanische Blindenorganisation. Er fragte mich also, ob unser Hund ein Blindenhund wäre. Ich klärte ihn dann auf, dass Labradore wie unserer zwar auch als Blindenhunde ausgebildet werden könnten, unserer aber nur ein ganz normaler Familienhund sei.

War aber eine nette Unterhaltung.

Dienstag, 16. September 2014

Canarios kürzen gerne ab

Ok, jede Sprache hat ihre Abkürzungen. In Hessen da sagt man Ei gudde wie oder so ähnlich und meint damit so viel wie: Hallo, schönen guten Tag, wie geht es dir. Aber die Canarios kürzen wirklich sehr viele Wörter beim sprechen ab. Für unsere Wörter hört sich dos (zwei) an wie do und doce (zwölf) dann wie dos. Kann sich beim Brötchen kaufen fatal auswirken auf die Menge, die man dann bekommt :-)

Neulich saßen wir in einem Restaurant und Canarios kamen rein und wurden vom ebenfalls canarischen Wirt canarisch Begrüßt und auch seine Speisen pries er canarisch an. Als Beilagen gab es pafri. Erst überlegten wir, ob das vielleicht ein Nachttisch ist, aber recht schnell klärte sich auf, das ist die canarische Kurzbezeichnung für papas fritas also Pommes. Kürzer ging es wirklich nicht mehr.

Sonntag, 14. September 2014

Wenn die dritte Liga die vierte Liga ist, dann ist es Spanien

Fußball in Spanien ist eine sehr interessante Sache. Im deutschen Web gibt es auch vielfach Informationen über die erste spanische Liga und natürlich über Real Madrid und FC Barcelona. Über die zweite oder noch unterklassigere Ligen hört man sehr wenig.

Wobei das Ligasystem hier in Spanien schon ganz interessant ist.

Die erste spanische Liga ist die Primera Division, entspricht unserer 1. Bundesliga.

Die zweite spanische Liga ist die Segunda Division, entspricht unserer 2. Liga

und jetzt wird’s ungewöhnlich, vor allem, wenn man weiß, dass Segunda Zweite und Tercera Dritte heißt:

Die Segunda Division B ist die dritte spanische Liga, die im übrigen viergliedrig ausgespielt wird.
Ab und an findet man wegen dem B auch für die zweite spanische Liga die Bezeichnung Segunda Division A.

Die Tercera Division, korrekt übersetzt wäre das die dritte Liga, ist demnach die vierte Spielklasse. Diese ist gleich in 18 Gruppen aufgeteilt. Gruppe 12 ist die in der die Clubs der Kanarischen Inseln spielen. In dieser Gruppe spielt auch UD Vecindario mit.


In Spanien dürfen zweite Mannschaften der Erstligaclubs maximal in der Segunda Division A spielen, also zweitklassig. Derzeit spielt FC Barcelona B in der zweiten spanischen Liga, Real Madrid Castilla ist im Sommer 2014 in die dritte spanische Liga, die Segunda Division B abgestiegen. Hier spielt der Club in der Gruppe II mit den zweiten Mannschaften von Atletico Madrid, Getafe CF aber auch mit UD Las Palmas Atletico. 

Mittwoch, 10. September 2014

Reservekanister in Spanien

In spanischen Autos gibt es meist keinen Reservekanister. Das mitführen eines gefüllten Kanisters ist wohl auch nicht erlaubt, bei Verkehrskontrollen ist daher auch mit einer Geldbuße zu rechnen, sollte man mit einem gefüllten Reservekanister erwischt werden.

Angeblich gibt es an den Tankstellen spezielle Benzintüten. Für den Fall, das man mal ohne Sprit liegen bleibt und das Auto eben nicht mehr an der Tankstelle füllen kann. In der Praxis sah das einmal so aus: Man äußerste den Wunsch Benzin zum Mitnehmen zu erwerben. Der Tankstellenangestellte durchsuchte daraufhin die Mülleimer und fand eine leere PET-Flasche. Füllte diese mit Benzin und gab eben diese mit :-)

Und da wir gerade dabei sind: Abschleppen durch Privatfahrzeuge ist in Spanien verboten. Auch auf dem Dorf. Allerdings kostet die Grua, der Abschleppwagen, ziemlich wenig.

Spanische Sprichwörter - Refrán español

Más vale una palabra a tiempo que cien a destiempo.
(Übersetzung: Ein Wort zur rechten Zeit ist viel mehr wert als hundert zur falschen)
Miguel de Cervantes Savedra (1547-1616)

spanischer Schriftsteller

Quien no se osa aventurar, no pasa la mar.
Übersetzung: Wer das Wagnis scheut, kommt nicht übers Meer.

Quien adelante no mira, atrás se queda.
Übersetzung: Wer nicht nach vorne schaut, bleibt zurück.

Trabalenguas - Zungenbrecher aus Spanien

Für alle, die sich mal an einem spanischen Zungenbrecher versuchen wollen, hier sind gleich drei davon:

Yo como poco coco como poco coco compro.
Ich esse wenig Kokosnüsse, da ich wenig Kokusnüsse kaufe.

Pepe puso un peso en el piso del pozo.
Pepe legt ein Gewicht auf den Boden der Grube.


En el piso del pozo Pepe puso un peso.
Auf den Boden der Grube legt Pepe ein Gewicht. 

Viel Spaß beim üben :-)

Montag, 8. September 2014

Deutsche haben nur einen Nachnamen :-)

Im Juli hatte unser Postbote Urlaub, statt dessen kam seine Urlaubsvertretung zu uns. Eine sehr nette Frau, die auch das eine oder andere Päckchen ablieferte, das aus Deutschland den Weg zu uns gefunden hatte.

Päckchen werden persönlich übergeben und müssen auch quittiert werden. Der Postbote bzw. die Postbotin muss außerdem ein Formular ausfüllen mit den Namen desjenigen, der es entgegen nimmt und natürlich der NIE.

Sie kam, nahm meine Daten auf, nur beim Nachnamen gab es Probleme. Sie erwartete natürlich zwei Nachnamen zu hören, wie in Spanien üblich. Ich erklärte ihr dann, dass Menschen in Deutschland eben nur einen Nachnamen haben. Fand sie etwas verwunderlich, aber das reichte dann aus.

Wobei das mit den zwei Nachnamen in Spanien auch ganz praktisch als Eselsbrücke ist. Gerade wenn man ein spanisches Formular vor sich hat und durcheinander kommt, wo den jetzt der Vorname und der Nachname hin kommen könnte. Nachname ist Apellido, falls man sich das aber nicht merken kann, muss man einfach nur gucken, welches Feld zweifach im Formular drin ist. Da kommt dann der einsame einzelne deutsche Vorname rein :-) Wobei ich online auch schon Formulare hatte, bei denen ich nicht weitergekommen bin, so sehr wünschte sich das Formular vor dem abschicken einen zweiten Nachnamen....

Die zwei Nachnamen setzen sich übrigens aus den Nachnamen der Eltern zusammen. Einen gibt es von der Mutter (deren zweiter Name fällt weg) und einen Nachnamen vom Vater (auch dessen zweiter Vorname fällt weg). Einen richtigen gemeinsamen Familien-Nachnamen gibt es nicht wirklich, nur die Kinder tragen eben (meist) den gleichen Doppelnamen.

Maria in Spanien

Ich werde diesen Artikel jetzt nicht belegen, dazu bin ich gerade zu faul und es geht auch mehr um Unterhaltung als um Wissenschaft :-)

Ich habe hier auf Gran Canaria eine Bekannte, weit über 40, die sich mir und anderen Bekannten mit einen Namen vorgestellt hat, wo ich immer schon gedacht habe: Das kann nicht sein, das die Frau wirklich so heißt. Geht nicht. Ich kenne nämlich keine Heilige mit so einem Namen.

Neulich verriet dann ihr Freund sie, und ich hatte Recht, ihr echter Name ist nämlich Maria del Pino nach der Virgen del Pino, der Inselheiligen von Gran Canaria.

Ich hielt diesen Hang zu Heiligennamen lange für einen Auswuchs in der Franco-Diktatur in Spanien, den ich habe irgendwo mal gelesen, dass es in Spanien unter dem Diktator eben verboten war, einen anderen Vornamen für sein Kind zu wählen, als den eben von guten katholischen Heiligen.

Irgendwann habe ich aber aus einem anderen Grund nach Vornamen recherchiert und fand dann tatsächlich einen Hinweis, dass das keine Diktatoren-Marotte alleine an sich war, sondern bei Katholiken vor Jahrhunderten weit verbreitet. So wurde 1566 ein Catechismus Romanus von den Katholiken herausgegeben, der empfahl Namen von Heiligen zu wählen.

Und da Maria eben sehr Beliebt ist, heißt gefühlt jeder zweite weibliche Erwachsene in Spanien Maria. Eben mit verschiedenen Zusätzen, schließlich hat die Jungfrau viele verschiedene Namen. Oft kommt es dann vor, dass nur der Zusatz als Name verwendet wird. So kenne ich eine Pilar, deren vollständiger Vorname eben Maria del Pilar ist. Etc.

Sonntag, 7. September 2014

Benzinpreise in Spanien vs. Deutschland

Zum einen ist das Benzin, egal ob Super oder eben Normal Benzin hier auf den Kanarischen Inseln etwas günstiger. Aktuell bekommt man Super Plus für ca. 1,17 Euro pro Liter an unserer Tankstelle in Juan Grande. Und zum anderen war ich wirklich vor neun Jahren über die Benzinpreise auf den Tankstellen Schildern sehr erstaunt. In Deutschland enden alle Preise immer auf 9. Z.B. kostet in Hamburg Super Plus derzeit 1,529 oder 1,539 oder 1,549 Euro Pro Liter. Beim Diesel das gleiche lustige Spiel: Pro Liter enden alle Preise wieder auf 9 (also knapp einem Cent). 1,309 ist es aktuell.

Auf Gran Canaria (und wenn ich mich richtig erinnere auch auf Spanien Festland) gibt es noch andere Nachkommastellen beim Cent Betrag. Z.B. kostet gerade Super Plus hier 1,174 Euro. In Deutschland wäre das aufgerundet garantiert wieder 1,179, das ist der Autofahrer schließlich so gewöhnt, das da eine 9 kommt.

Während hier die Preise tatsächlich im Zehntel-Cent Bereich schwanken können, schwanken die Preise für Benzin und Diesel eigentlich immer nur im Cent-Bereich, den eins ist sicher, die 9 am Ende.

Hier ein kleiner Beweis, Tankstelle Juan Grande an der Ostküste von Gran Canaria. Ganz so billig ist Super und Benzin allerdings nicht mehr, das Bild ist von Oktober 2013. Beim nächsten Abstecher zur Tankstelle mache ich aber mal ein Bild mit den aktuellen Benzinpreisen hier:


Wobei ausgerechnet im Oktober letzten Jahres der Preis für 98er Super auch mit einer 9 endete ... aber bei Diesel und Normalbenzin kann man die letzte Stelle beim Literpreis ja schön erkennen. Einmal eine 5 und einmal eine 1.

Wobei damit auch klar ist, seit letztem Oktober sind die Preise für Super hier um 25 Eurocent nach oben gegangen, ganz schön happig.

Spanien ist anders ...

... klar, braucht man eigentlich weder erklären, noch wirklich Beispiele für geben. Andere Länder, andere Sitten heißt es ja auch so schön. Aber an einigen Stellen bin ich heute noch nach sieben Jahren auf Gran Canaria sehr verwundert, wie anders es manchmal ist. Und damit meine ich nicht die mañana-Mentalität. An die gewöhnt man sich schnell, auch wenn man immer noch oft drauf schimpft. Aber was solls, gibt schlimmeres als mal wieder versetzt zu werden.

In diesem Blog werde ich ab und an ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben so die eine oder andere kleine Besonderheit aus dem spanischen Alltag posten. Wer ansonsten mehr über das Leben auf Gran Canaria erfahren möchte, tut sich besser in meinem anderen Blog hier um: http://leben-auf-gran-canaria.blogspot.com

Und gleich folgt mein erster Beitrag zum Thema Spanien ist anders ...