Montag, 8. September 2014

Maria in Spanien

Ich werde diesen Artikel jetzt nicht belegen, dazu bin ich gerade zu faul und es geht auch mehr um Unterhaltung als um Wissenschaft :-)

Ich habe hier auf Gran Canaria eine Bekannte, weit über 40, die sich mir und anderen Bekannten mit einen Namen vorgestellt hat, wo ich immer schon gedacht habe: Das kann nicht sein, das die Frau wirklich so heißt. Geht nicht. Ich kenne nämlich keine Heilige mit so einem Namen.

Neulich verriet dann ihr Freund sie, und ich hatte Recht, ihr echter Name ist nämlich Maria del Pino nach der Virgen del Pino, der Inselheiligen von Gran Canaria.

Ich hielt diesen Hang zu Heiligennamen lange für einen Auswuchs in der Franco-Diktatur in Spanien, den ich habe irgendwo mal gelesen, dass es in Spanien unter dem Diktator eben verboten war, einen anderen Vornamen für sein Kind zu wählen, als den eben von guten katholischen Heiligen.

Irgendwann habe ich aber aus einem anderen Grund nach Vornamen recherchiert und fand dann tatsächlich einen Hinweis, dass das keine Diktatoren-Marotte alleine an sich war, sondern bei Katholiken vor Jahrhunderten weit verbreitet. So wurde 1566 ein Catechismus Romanus von den Katholiken herausgegeben, der empfahl Namen von Heiligen zu wählen.

Und da Maria eben sehr Beliebt ist, heißt gefühlt jeder zweite weibliche Erwachsene in Spanien Maria. Eben mit verschiedenen Zusätzen, schließlich hat die Jungfrau viele verschiedene Namen. Oft kommt es dann vor, dass nur der Zusatz als Name verwendet wird. So kenne ich eine Pilar, deren vollständiger Vorname eben Maria del Pilar ist. Etc.

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